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Der Autor
Kurze Notiz zur Person und ein paar Anmerkungen

Peter de Chamier hat einen Dok­­tor­­ti­­tel in Ge­­schich­­te und ar­­bei­­tet für eine inter­na­tio­nale wis­­sen­­schaft­­li­che und hu­ma­ni­­täre Stif­­tung.

Der Autor hat eine Anzahl von Sach- und Fach­­bü­­chern ver­­öf­fent­­licht, teil­wei­se Best­seller, die in sie­ben Sprachen über­setzt wur­­den, und zahl­reiche Zei­­tungs­­ar­­ti­­kel zu den Kul­­tur- und Feuil­­le­­ton­­sei­­ten meh­re­rer füh­ren­der Zei­tun­gen bei­ge­tra­gen. Er hat auch eine re­­gel­mä­ßige Ko­lum­ne in ei­nem wis­­sen­­schaft­­li­­chen Nach­­rich­­­ten­­ma­ga­zin.

Seine Romane, die hier vorgestellt werden, sind in der Form des po­li­ti­schen Thril­­lers ge­­schrie­­ben, mo­ra­lisch neu­tral — und doch mo­ra­lisch wach­sam, vol­­ler Span­­nung, mit ei­nem Au­­gen­­zwin­­kern und auf so­li­den Fak­ten und his­­to­­ri­­­schen Grund­­la­gen ba­sie­rend.


   

Bulletin

Anmerkungen

„Für die alten Ro­man­ciers, die die Men­schen in einem Stück sa­hen, war es ein­facher.
Üblicherweise waren ihre Helden durch und durch gut, ihre Schurken voll­kom­men böse.“
W. Somerset Maugham. A Writer's Note­book. 1949.

„Aber durch diese schä­bigen Straßen muss ein Mann gehen, der selbst nicht schä­big ist, der makel­los und nicht furcht­sam ist …“
Raymond Chandler. The Simple Art of Murder. An Essay. 1950.


capital Ich habe meinen ersten Magazinartikel mit acht­zehn ver­öf­fent­licht, eine Dop­pel­sei­te auf Hoch­glanz­pa­pier mit Schwarz-Weiß-Abbildungen. Aber nach hunderten von Kolumnen und Artikeln bin ich immer noch ein langsamer Schreiber. Seit einigen Jah­ren er­dich­te ich Bel­le­tris­tik; es ent­spannt mich. Ich schreibe langsam, aber ich schreibe. Ich habe es nicht eilig, etwas zu veröffentlichen.

Manchmal bekomme ich die Frage gestellt:

«Haben Sie (oder: hast Du) einen neuen De­tek­tiv­ro­man ge­schrie­ben?»

Meine recht persönliche Antwort lautet: Ich schrei­be keine De­tek­tiv­ro­ma­ne, zumindest nicht im ur­sprüng­li­chen Sinne der Li­te­ra­tur­gat­tung; heut­zu­tage schreibt kaum noch jemand Detektivromane. Ich schrei­be Bü­cher, die ich als „Politthriller“ be­zeich­ne, was zwar eine treffende Beschreibung sein kann, aber den Bü­chern nicht ganz gerecht wird.

Unterhaltung und Spannung: ja, absolut; Ge­sell­schafts­be­schrei­bung: ja, er­wünscht; Li­te­ra­tur: na­tür­lich; Ge­schich­te und Ge­schich­ten.

Es ist schwierig, sie in eine Literaturgattung zu pres­sen: sind sie Aben­teu­er­ro­ma­ne, Spio­na­ge­ro­ma­ne, Ent­wick­lungs­ro­ma­ne, Un­ter­hal­tung — oder viel­leicht Sa­ti­ren? Graham Greene, der so­wohl „ern­ste Ro­ma­ne“ als auch Polit­thril­ler schrieb, be­zeich­ne­te diese seine Bücher als „Entertainments“. Ich denke, das ist auch eine schöne Bezeichnung für meine Bücher.

Nicht Gerechtigkeit und Moral beherrschen die Welt, sondern Gesetzlosigkeit, Ungerechtigkeit und Ego­is­mus. Die Darstellungen einer heilen Welt, in der ein Übeltäter sofort aufgespürt und aus der Ge­sell­schaft ausgestoßen wird, sind — wie in der eng­li­schen Kri­mi­nal­li­te­ra­tur — reine Mär­chen.

Spionageromane leben von der Spionage mit all ih­ren Be­gleit­er­schei­nun­gen. Sie waren wiederum in erster Li­nie eine britische und in geringerem Maße — und später — eine ame­ri­ka­ni­sche Li­te­ra­tur­gat­tung.

In meinen Romanen schreibe ich, was ich schreiben und lesen will. Ich lese Bücher aller Gattungen. Und ich schreibe nicht unbedingt, um Bücher zu ver­kau­fen und mög­lichst eine große Men­ge Leser zu gewinnen, son­dern eher zu meinem eigenen Ver­gnü­gen — und für meine per­sön­li­chen Le­ser­freun­de. Ihre Kommentare zei­gen mir, dass sie die Bücher gerne lesen.

Leser und Schrift­stel­ler haben vielleicht un­ter­schied­li­che Ziele, dennoch ist Unterhaltung etwas Po­si­ti­ves und zu­tiefst Mensch­li­ches. Wenn andere sie genießen, ist es auch mein Vergnügen.

Viele Autoren schreiben einerseits für sich selbst, an­de­rer­seits und in erster Linie produzieren sie kom­mer­z­iel­le Unter­haltung für ihre Verleger und Le­ser. In den meisten Fällen gibt es kein direktes Feed­back zwi­schen Au­to­ren und Lesern — obwohl sich Autoren in der Regel über Zuspruch, Lob und Rat­schlä­ge freuen. Lei­der gibt es auch un­be­grün­de­te bös­wil­lige Kritiken, die man nur vermeiden kann, indem man sie ignoriert.

Dann gibt es Leser, die einen Roman nicht von der Realität im Alltag unterscheiden können oder wol­len. Sie neh­men zum Beispiel Dinge in einem Spio­na­ge­ro­man als Tat­sa­chen hin — auch Leser aus „ge­bil­de­ten“ Krei­sen.

Noch schlimmer wird es, wenn Romane in der er­sten Person geschrieben sind, was von man­chen Le­sern als Auto­bio­gra­phie inter­pretiert wird.

Bruce Marshall schreibt im Vorwort zu seinem (fast detektivischen) Roman „Die Dame Mila“ (1960):

«So viele intelligente Menschen missverstehen das Hand­werk des Ro­man­au­tors, dass ich das Gefühl habe, er­klä­ren zu müssen, dass nicht nur alle Fi­gu­ren und Er­eig­nis­se in dieser Geschichte erfunden sind, sondern auch der Erzähler, und dass sein Schö­p­fer nicht immer seine Ansichten teilt oder sein Verhalten lobt.»

Wie ich bereits sagte, sind meine Romane in der Form des Politthrillers geschrieben, moralisch neu­tral — dennoch moralisch, wachsam, voller Span­nung, mit einem Augenzwinkern und auf soliden fak­ti­schen und his­to­ri­schen Grund­lagen basierend.

Und ich hoffe, dass ich meine Leser „unterhalten“ kann.



   

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